Dein Antreiber: Mach es stets allen recht

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Hast Du den Drang es immer allen recht machen zu wollen?

Warum kommst Du immer als Letzter dran? Warum denkst Du an Dich selbst zuletzt? Wieso? Agiert vielleicht Dein Mach-es-allen-recht-Antreiber zu stark in Dir? Nehmen wir mal das Beispiel aus dem Flugzeug: Wie heißt es dort so schön: Wenn die Atemmasken runterfallen, zuerst sich selber die Atemmaske aufschnallen und erst dann hast Du Zeit, Dich um andere zu kümmern. Merkst Du was? Ja, Du darfst und sollst Dich sogar an Erster Stelle setzen!

 

Was denkt mein Nachbar?

Wir leben in einer Gesellschaft, wo wir uns häufig fragen: Was denkt der andere? Was denkt mein Nachbar? Was denkt mein Nachbar, wenn ich plötzlich den ganzen Tag zuhause bin, weil ich arbeitslos geworden bin? Mein Nachbar merkt dann ja, dass ich nicht mehr jeden Tag aus dem Haus gehe. Was mag er dann denken? Nicht das der mich anspricht! Was mögen meine Kollegen denken, wenn ich dieses Jahr nicht in den Urlaub fahre? Ich habe dann nichts zu erzählen. Sie denken wohlmöglich, ich habe kein Geld. Was im Umkehrschluss ja auch zutrifft. Aber woher kommt das?

 

Woher kommt das Gefühl es allen recht machen zu wollen?

Es gibt eine ganz einfache Erklärung: Schau Dir Deine Kindheit an. Wir werden genau so geprägt. In den ersten Lebensjahren mit Mama und Papa, was tun wir da als Kinder? Wir wollen Ihnen alles recht machen! Wir merken, sie freuen sich über alle Erfolge von uns, somit versuchen wir mit aller Macht ihnen noch mehr zu gefallen. Sie zeigen uns, wie wir laufen sollen. Was machen wir? Wir wollen es ihnen recht machen und irgendwann nicht mehr umkippen, sondern einfach eine Strecke loslaufen. Es geht in erster Linie darum, dass wir es ihnen recht machen wollen. Wir wollen damit ihre Liebe und Aufmerksamkeit gewinnen.

Das geht dann weiter in der Schule. Anfangs wollen wir doch nur gute Noten für unsere Eltern haben. Sie lieben uns für gute Noten! Irgendwann geht es natürlich weiter mit den Gedanken: Was bekommt mein Nachbar? Da sind wir schon wieder beim Nachbarn! Auch in der Schule hatten wir einen Sitznachbarn.

 

Auf Knopfdruck anders denken

Leider gibt es dafür keine Pille. Wir können gegen diesen Alles-Recht-Machen-Druck keine Pille einwerfen, wie bei Kopfschmerzen. Nein, es ist ein über Jahrzehnte antrainiertes Verhalten, dass wir es unbedingt allen recht machen wollen. Und nur Stepp-by-Stepp, Schritt für Schritt, kannst Du genau dahin schauen und Dein Verhalten ändern. Dies geschieht nicht von heut auf Morgen. Aber mit einer Bewusstheit, dass es so ist, der Kenntnis dieses Antreibers, dass Du es gerne allen recht machst, mit diesem Wissen kannst Du starten und in die richtige Richtung laufen.

 

Wenn der Mach-es-allen-recht-Antreiber Oberhand gewinnt

Wenn Du hingegen blind bleibst und Dich irgendwann dieser Druck Deiner eigenen Gedanken, der Druck Deines eigenen Verhaltens, dass Du es immer Allen-Recht-Machen will, wenn dieser Druck dann zu stark wird, kann er einen Baustein für ein Burnout bilden. Aber dies will doch niemand. Also seien wir uns, unserer Persönlichkeit bewusst. Das Wissen um Deine eigene Persönlichkeit ist der Grundstein, dass es nicht zu einem Burnout kommen muss. Das Kennen Deiner eigenen Persönlichkeit ist der Grundstein einer guten Resilienz – einer guten Widerstandskraft. Also lass uns jetzt den Mach-Es-Allen-Recht-Antreiber noch genauer unter die Lupe nehmen:

 

Niedermachende Gedankengänge oder Positiv bestärkende?

Kennst Du folgende oder auch ähnliche Gedankengänge?

  • Ich muss jeden zufriedenstellen, sonst bin ich wertlos.
  • Alle müssen sich gut verstehen.
  • Jeder soll sich mit mir wohlfühlen.
  • Was sollen denn die Nachbarn von mir denken?

 

Positive Aspekte am Mach-es-allen-recht-Antreiber:

  • Loyalität
  • Beliebtheit
  • Gerechtigkeit
  • Freundlichkeit
  • Anpassungsfähigkeit

 

Zeichen das Dein Mach-es-allen-recht-Antreiber sehr aktiv ist:

  • Schlecht „Nein!“ sagen können
  • Ja-Sager und Meinungslosigkeit
  • Eigene Bedürfnisse hintenanstellen
  • Sich dafür verantwortlich fühlen, dass andere sich wohlfühlen
  • Sich darüber Gedanken machen, was andere erwarten und selbst dabei zu kurz kommen
  • Beliebt sein wollen um jeden Preis
  • Mitläufertum
  • Unterwürfigkeit bis Hörigkeit

 

Perspektivenwechsel
Perspektivenwechsel

 

Dein Perspektivenwechsel:

Wähle aus den folgenden Beispielsätzen einen Satz, der sich für Dich gut anfühlt. Oder kreiere Deinen eigenen Perspektivenwechsel.

  • Meine Bedürfnisse und Wünsche sind wichtig!
  • Ich darf mich selber und meine Bedürfnisse ernst nehmen.
  • Ich darf mich anderen zumuten, andere tun es ja auch!
  • Ich gebe mir die Erlaubnis, mich selbst an Erster Stelle in mein Leben zu stellen!
  • Wer immer Ja sagt, kann auch getrost mal Nein sagen!
  • Ich muss nicht bei allen Menschen beliebt sein!
  • Ich bin ok, auch wenn jemand unzufrieden mit mir ist.

Schau Dir Deinen ausgewählten Satz täglich bewusst an. Lerne ihn auswendig, damit Du in einer Situation, in der Dich der Mach-es-allen-recht-Antreiber mal wieder geißeln möchte, Du Deinen Abwehr-Satz direkt im Kopf hast. 😉

 

Dem Mach-es-allen-recht-Antreiber einen Namen geben

Nachdem Du diesen Artikel gelesen hast und Dich ein paar Tage mal selbst beobachtet hast, wirst Du schon sehr schnell merken, wenn Dein Mach-es-allen-recht-Antreiber wieder die Oberhand zu gewinnen scheint. Das muss von nun an aber nicht mehr so bleiben. Du bist Herr in Deinem Haus.

Wenn Du beim nächsten Mal merkst, Du willst es einer Person wieder einmal recht machen, sprich innerlich mit Dir selbst. Gib Deinem Antreiber einen Namen, z.B. Julia oder Paul. Damit kannst Du den Antreiber direkt innerlich ansprechen. Sag ihm ruhig in der auftauchenden Situation, dass Du es diesmal anders machen willst. Untermauere Deine Entscheidung auch noch mit Deinem Satz für den Perspektivenwechsel. In dem Moment, in dem Du bewusst diese Entscheidung fällst und Paul auch noch darüber informierst, schlägst Du einen neuen Weg ein und Du wirst merken, dies fühlt sich danach unglaublich gut an. Probiere es einfach mal aus. Wie sag ich immer wieder so schön: Probieren geht über Studieren. 😉 Ich wünsche Dir eine interessante Zeit, Deine inneren Antreiber täglich aufs Neue zu beobachten!

 

Wenn Du noch mehr zu den Antreibern erfahren möchtest, schau in die anderen bereits veröffentlichten Antreiber Artikel rein:

https://riedewald-coaching.de/innere-antreiber/

https://riedewald-coaching.de/antreiber-sei-perfekt/

https://riedewald-coaching.de/antreiber-mach-schnell/

 

Wie geht es Dir mit dem Mach-Es-Allen-Recht-Antreiber? Hast Du Mach-Es-Allen-Recht-Züge an Dir selbst erkennen können? Haben Dir meine Tipps diesbezüglich schon helfen können? Oder hast Du einen anderen Tipp, um aus diesem Mach-Es-Allen-Recht-Antreiber auch mal auszusteigen? Gerne lese ich Erfahrungen von Dir dazu, schreib mir einfach: info@riedewald-coaching.de  oder auf https://www.facebook.com/Riedewald.Coaching/

Ich freue mich, von Dir zu lesen! 😊

Sei immer Perfekt – Sei Superman – Sei Superwoman

superman - Sei Perfekt

Kennst Du Deinen Antreiber „Sei immer Perfekt“?

Kennst Du das: Du kochst für Deine Freunde oder Deine Familie. Alle Gäste sind äußerst zufrieden mit Deinem leckeren Essen. Nur Du nicht. Jetzt frage ich Dich: Warum nicht? Ist Dein Selbstanspruch so hoch, dass Du der Einzige bist, der nicht mit dem Essen zufrieden ist? Weil irgendeine Kleinigkeit noch fehlt? Aber Du hörst von allen Gästen, wie großartig Dein Essen war. Diese Aussagen erreichen Dich gar nicht. Diese Komplimente kommen gar nicht an Deinen inneren Kern. Und noch einmal: Warum nicht??

 

Was ist Dein Anspruch an Dich selber?

Wie hoch liegt Deine persönliche Messlatte? Wie hoch liegt Dein Anspruch an Dich selber? Könnte es sein, dass Du einen hohen Perfektionsanspruch hast?

Das Beispiel mit dem Essen kenne ich aus meinem eigenen Leben und ich übe mich darin mit mir selbstgefälliger zu sein. Mit mir selber nicht so sehr ins Gericht zu gehen. Mich selber nicht so sehr runter zu machen.

 

In welchen Situationen oder bei welchen Dingen willst Du ganz perfekt sein?

Das kannst Du natürlich auch auf andere Situationen des Lebens genauso übertragen. Arbeitest Du vielleicht mit Excel? Wann bist Du mit der Tabelle fertig? Wenn sie alle Informationen enthält oder wenn auch das Format, ihr Aussehen, Dir bis ins kleinste Detail gefällt? Wenn Du meinst, Deine Tabelle ist perfekt – bist Du erst dann mit ihr fertig? Wieviel Zeit investierst Du, in die Tabellenerstellung damit sie perfekt wird? Vielleicht darfst Du hierbei auch Abstriche machen?

 

Wie hoch ist Dein Perfektions-Anspruch?

Wie sehr meinst Du immer perfekt sein zu wollen? Wie hoch legst Du Deine persönliche Messlatte, um bei nichterreichen, Dich selbst nieder zu machen? Und schau auch mal ganz bewusst hin, wie machst Du Dich dann nieder? Beobachte Dich, wie gehst Du mit Dir um: Wenn Du mal wieder das Essen nicht 100% perfekt hinbekommen hast? Oder wenn Du mal wieder die Excel-Tabelle, in der vorgegebenen Zeit, die Dir dafür zur Verfügung stand, nicht 100% perfekt hinbekommen hast? Wie gehst Du dann mit Dir um?

 

Niedermachende Gedankengänge oder Positiv bestärkende?

Kennst Du folgende oder auch ähnliche Gedankengänge?

  • Ich muss es noch besser machen, gut ist nicht gut genug.
  • Fehler kann ich mir nicht leisten
  • Ich muss das gut machen, sonst stehe ich dumm da.
  • Ausreichende Anerkennung bekomme ich nur, wenn ich es zu 100 Prozent oder noch besser mache!

Zeichen das Dein Sei-Perfekt-Antreiber sehr aktiv ist:

  • Unter Druck stehen, alles gründlich machen zu wollen
  • Wünscht sich Anerkennung für die fehlerfreie Leistung
  • Hoher Rechtfertigungsdrang
  • Kleinlichkeit bis Pedanterie
  • Nimmt häufig Ergänzungen und Kritik von sich aus vorweg
  • Hohe Erwartungen und Anforderungen an sich und auch andere
  • Allzeitiges Bemühen um Perfektion – ohne Rücksicht auf den Zeitaufwand oder die Kosten dafür

 

Positive Aspekte am Sei-Perfekt-Antreiber:

  • Sinn für Genauigkeit und Qualität
  • Gut organisiert
  • Verlässlich
  • Kompetenz
  • Pünktlichkeit
  • Klarheit
  • Streben nach Fehlerlosigkeit und Vollkommenheit
  • Es fällt leicht komplexe Zusammenhänge zu durchschauen und diese zu managen

Wünschenswert sind diese positiven Aspekte besonders in so Berufen, wie im Krankenhaus im Operationssaal oder bei der Flugsicherung. Aber auch in der Buchhaltung und im Controlling sind es gern gesehene Fähigkeiten, die dort entsprechend eingesetzt und gewürdigt werden.

Von Grund auf ist also auch der Perfekt-Sein-Antreiber positiv. Nur wenn er die Oberhand gewinnt und Du wirklich jede Sache in Deinem Leben in einem enormen Druck des Perfekt-Sein-Wollens verrichtest, wird dieser Antreiber schwer zu ertragen. Aber Du hast es selbst in der Hand. Jetzt wo Du ihn ausreichend kennen gelernt hast, kannst Du in Zukunft ganz anders handeln.

Gedanke - Versuch
Gedanke – Versuch

Dein Perspektivenwechsel:

Wähle aus den folgenden Beispielsätzen einen Satz, der sich für Dich gut anfühlt. Oder kreiere Deinen eigenen Perspektivenwechsel.

  • Gut ist gut genug!
  • Ich bin gut genug!
  • Ich darf die Kirche im Dorf lassen!
  • Ich darf auch Fehler machen und aus ihnen lernen!
  • Es gibt einen Unterschied zwischen Richtig und Wichtig!
  • Ich darf Prioritäten setzen! (ansonsten ist alles gleich wichtig!)

Schau Dir diesen Satz täglich bewusst an. Lerne ihn auswendig, damit Du in einer Situation, in der Dich der Sei-Perfekt-Antreiber   mal wieder geißeln möchte, Du Deinen Abwehr-Satz direkt im Kopf hast. Wie das Weihwasser gegen den Teufel. 😉

 

Selbstversuch – einen Tag lang

Stelle Dir einen Tag lang bewusst, bei allem, was Du tun möchtest oder glaubst tun zu müssen, die Frage: Lohnt es sich, das perfekt zu machen? Beantworte Dir diese Frage ganz ehrlich und mit einem vollständigen Satz. Nicht einfach nur mit Ja oder Nein.

Beispiel: Du musst den Rasen mähen. Frage: Lohnt es sich den Rasen perfekt pflegen zu wollen? Dann wäre eine mögliche Nicht-Druck-Machende-Antwort: Nein, es lohnt sich nicht es perfekt umzusetzen, weil die lückenlose Unkrautvernichtung viel zu viel Zeit kostet. Nimm dir lieber Zeit Deinen Garten zu genießen.

Frage Dich also bei allen Aufgaben des Tages „Lohnt es sich, das perfekt zu machen?“ Beobachte genau, welche Gedanken diese Frage in Dir auslösen und auch, wie Du die Tätigkeiten im Anschluss verrichtest.

 

Wie geht es Dir mit dem Sei-Perfekt-Antreiber? Hast Du Sei-Perfekt-Züge an Dir selbst erkennen können? Lässt Du Dich häufig zur Perfektion in Deinem Leben hinreißen? Haben Dir meine Tipps diesbezüglich schon helfen können? Oder hast Du einen anderen Tipp, um aus der Perfekt-Schleife auszusteigen? Gerne lese ich Erfahrungen von Dir dazu, schreib mir einfach: info@riedewald-coaching.de  oder auf https://www.facebook.com/Riedewald.Coaching/

Ich freue mich, von Dir zu lesen! 😊